Geld versus Arbeit(-sumfeld)

Du gehst jeden Tag zur Arbeit, aber so recht freuen tut es dich nicht. Die Tatsache, dass du monatlich und regelmäßig Geld dafür bekommst, hält sich gerade noch die Waage mit dem, was du tust, wie es im Job läuft und wie stark dir Chef, Kollegen und Kunden auf die Nerven gehen. Nun gut, eigentlich überwiegt schon die Waagschale Geld, aber von irgendwas muss der Mensch ja leben.

Arbeitszeit ist auch Lebenszeit

Zusätzlich zieht sich die Woche wie ein Strudelteig und der ohnehin nicht beliebte Montag fühlt sich an, als ob du eine durchgestandene Arbeitswoche bereits hinter dir hättest. Na Bravo, das kann ja heiter werden. Durchhalteparolen begleiten dich in die Arbeit: „es ist nur Arbeit, ich gehe hin, mache was zu tun ist und lebe mein Leben nach der Arbeit.“

Gesundheitliche Beschwerden

Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Gereiztheit und schlechte Laune sind häufige oder ständige Begleiter? Zynismus und Sarkasmus helfen dir das durchzustehen? Findest du dich und deine Arbeitssituation wieder? Dann besteht eine gute Chance, dass du innerlich schon gekündigt hast.

Was dich abhält richtig zu kündigen

Wenn du innerlich schon gekündigt hast, was hält dich davon ab richtig zu kündigen? Das ist keine rhetorische Frage, sondern die Frage nach dem guten Grund. Und den gibt es immer. Manchmal ist es der finanzielle Aspekt, manchmal Loyalität zur Firma oder den Kolleg:innen, manchmal hat man es sich gut eingerichtet und möchte nicht nochmals mit vollem Engagement von vorne anfangen. Dies sind nur einige der vielen guten Gründe, die dafür sprechen dort zu bleiben, wo du gerade stehst.

Was könnte trotzdem dafür sprechen?

Befinden sich die Freude an der Arbeit und die Anstrengung (körperlich, psychisch) dafür in einem guten Gleichgewicht, gehst du vielleicht müde, aber zufrieden am Abend nach Hause. Stimmt dieser Ausgleich jedoch nicht, geht das auf Kosten der physischen und psychischen Gesundheit. Nicht sofort natürlich, aber langfristig. Die Leidensfähigkeit des Menschen ist groß, aber nicht unerschöpflich. Am Ende einer solchen Phase stehen schwerwiegende und langwierige Erkrankungen wie Depressionen, Burnout oder Bore-out, die schließlich eine Veränderung erzwingen. In diesem Stadium sind die Möglichkeiten die Kontrolle über die Situation und die notwendigen Entscheidungen zu haben, schon sehr eingeschränkt und aus dieser Abwärtsspirale ist es nicht leicht auszusteigen.

Good to know – Innere Kündigung, Quiet Quitting, Big Quit

Derzeit laufen sehr ähnlich klingende Begriffe durch die Medien: The Big Quit, Big Resignation, Quiet Quitting, innere Kündigung. Hier einmal eine kurze Abgrenzung der Begriffe.

The Big Quit – The Big Upgrade

The Big Quit bzw. Big Resignation bezeichnen ein Phänomen, dass im Zuge der Pandemie zuerst die USA und später auch Europa erreicht hat. Mehr oder weniger freiwillig suchten sich viele Menschen neue Jobs und wechselten die Brachen. Die Gastronomie sowie der Pflege- und Erziehungsbereich stöhnen heute auch in Österreich unter den Folgen dieser Entwicklung. Aber während in Amerika das Gesetz von Angebot und Nachfrage funktioniert hat und den Arbeitnehmer:innen bessere Löhne zugestanden wurden, ist nur sehr wenig davon in Österreich angekommen. In Amerika wurde daher The Big Quit zum Big Upgrade. Ein Blick auf die aktuellen Kollektivvertragsverhandlungen in Österreich, lässt hier leider wenig erwarten.

Quiet Quitting

Das Phämomen Quiet Quitting, ebenfalls aus dem amerikanischen Raum stammend, bezieht sich auf die permanente Verfügbarkeit von Arbeitnehmer:innen. Der Wertewandel in Richtung ausgeglichener Work-Life-Balance, veranlasst sie den Job auf die vereinbarten Arbeitszeiten zu beschränken und darüber hinaus nicht mehr verfügbar zu sein. In Österreich ist das Thema dank einer starken Arbeitnehmerschutz-Gesetzgebung und einer anderen Arbeitstradition nicht so ausgeprägt, doch gibt es durchaus Branchen, wo das vorkommt. Abgesehen von der Managementebene ist es auch im Pflegebereich Usus ständig in Bereitschaft für Vertretungen zu sein und sogar Urlaube deshalb zu unterbrechen. Aber auch im Handel werden Dienstpläne mitunter sehr flexibel gehandhabt, so dass man sich nicht mal längerfristige Arzttermine ausmachen kann. Mehr dazu findest du auch hier.

Beamtenmikado, Dienst nach Vorschrift

Der Begriff innere Kündigung wurde lange nur Beamt:innen zugeschrieben und wird unter dem Begriff Beamtenmikado = „Wer sich zuerst bewegt hat verloren“ oder „Dienst nach Vorschrift“ ziemlich klar umrissen. Die Arbeit wird mit einem Minimum an Aufwand erledigt, gerade an der Grenze des noch Akzeptablen und darüber hinaus wird die Arbeitszeit nur abgesessen. Beamt:innen können das zumindest mit den niedrigen Gehältern begründen, die zumindest in den unteren Rängen bezahlt werden.

Innere Kündigung

Mittlerweile hat diese Form der Arbeitshaltung auch andere Branchen erreicht und ist unter dem Begriff innere Kündigung geläufig. Abgesehen von (gar nicht mal so) schlechter Bezahlung ist hier der Sinn und die Erfüllung einer beruflichen Tätigkeit auf der Strecke geblieben. Das war vielleicht einmal ganz anders, aber Personal- und Vorgesetztenwechsel, Umstrukturierungen und Rationalisierung von Abläufen haben den ursprünglichen Job verändert.

Entwicklung

Entwicklung ist ja ein stetiger Prozess, der nicht nur auf der persönlichen Ebene stattfindet, sondern auch überall um uns herum. Werte unterliegen einem ständigen Wandel, Prioritäten verändern sich, Interessen verschieben sich. Im optimalen Fall bilden wir uns weiter und erschließen dadurch neue Gebiete.

Veränderung, aber wie?

Es ist also unvermeidlich, dass sich irgendwann etwas ändern muss, damit wieder alles gut wird. Aber, wie das angehen? Zuerst einmal ist es ganz hilfreich ein bisschen Geld anzusparen, einerseits um eventuelle Weiterbildungen finanzieren zu können und andererseits, um den psychischen Druck einer möglichen Veränderung zu nehmen.

Der nächste Schritt ist – obwohl es verlockend klingt – nicht sofort zu kündigen, sondern sich parallel zum bestehenden Job darüber Gedanken zu machen, was man machen möchte, welche Ausbildungen dafür notwendig sind und eine entsprechende Stelle zu finden. Was hier in einem Satz steht, ist ein komplexer Prozess aus der Analyse des eigenen Potenzials, der Arbeitsmarktlage und den eigenen Wünschen, ohne dass das AMS mit seinen Anforderungen dazwischen grätscht.

Neu- und Durchstarten

Wenn du feststellst, dass du innerlich bereits gekündigt hast und ausloten möchtest in welche Richtung es für dich weitergehen könnte, dann melde dich bei mir. Mit meinem Neu- und Durchstartpaket schauen wir gemeinsam was da ist, was fehlt und wo was zu finden ist. Und keine Angst vor dem Bewerbungsprozess, auch da kann ich dich gut begleiten.

Halloween-Aktion -10%

Für alle Buchungen, die bis Ende November bei mir eingehen (auch wenn die Termine erst später stattfinden), gilt der Halloween-Rabatt von -10%.

Ich freue mich auf deine Kontaktaufnahme via Mail, Telefon oder den sozialen Medien.

Deine Claudia